Über den Reitersitz, Körperhaltungen und das Finden von Leichtigkeit

Du sitzt auf Deinem Pferd. Im Gelände, in der Halle, auf dem Platz, wo auch immer. Vielleicht möchtest Du in einen losgelassenen, entspannten Trab finden oder Dir das Kruppeherein auf der Volte erarbeiten. Ganz egal, was du probierst. Eines ist sicher: Es fühlt sich schwer an. Es fühlt sich mehr nach einem Konflikt mit Deinem Pferd an als nach einem harmonischen Miteinander. Du versuchst ihm immer frustrierter zu vermitteln, was Du gerne möchtest, aber Dein Pferd reagiert einfach nicht so, wie Du es Dir wünschst. Entspannt und mit viel Leichtigkeit. Du zweifelst an Deinem Pferd. Warum versteht mein Pferd nicht, was ich will? Warum tut mein Pferd nicht das, was ich ihm sage? Warum schaffe ich es nicht so zu reiten wie manch anderer? Warum fällt genau mir das so schwer?


Du möchtest Leichtigkeit beim Reiten erfahren, Harmonie mit Deinem Pferd und einfach ein schönes Zusammensein und das Reiten genießen können.

Darf ich Dir ein Geheimnis verraten? Das Geheimnis, warum so vieles nicht klappt?

Der Körper hat in unserem Bewusstsein nicht den Stellenwert, den er beim Reiten braucht.


Genau das ist das Problem. Denn…


Wie können wir Leichtigkeit bei unserem Pferd erwarten, wenn wir selbst keine Leichtigkeit in unserem eigenen Körper empfinden?


Oft ist uns gar nicht bewusst, wie viele Haltungs- und Bewegungsmuster uns begleiten, die für unser Pferd schlicht und ergreifend keinen Sinn machen. Wenn wir Haltungs- und Bewegungsmuster (wie zum Beispiel die Fersen beim Reiten nach unten durchdrücken) eine gewisse Zeit beibehalten, werden sie zur Gewohnheit und wir spüren gar nicht mehr, was wir tun.


An diesem Punkt wirst Du ansetzen müssen, wenn Du eine Veränderung bei Deinem Pferd erreichen möchtest. Wenn Du das Reiten genießen können möchtest. Eure Ausritte. Eure Übungen in der Halle.


Wenn Du Leichtigkeit und Harmonie beim Reiten finden möchtest, ist der Weg ein anderer, als Du Dir vielleicht vorgestellt hast.


Du weißt vielleicht, dass Dein Pferd in eine selbsttragende Haltung mit einer positiv aufgespannten Oberlinie kommen soll, um Dich gut tragen zu können. Das heißt, Du setzt bei Deinem Pferd, dass es seinen Körper wahrnehmen, sortieren und Körperhaltungen bewusst verändern kann.


Eines vergisst man dabei jedoch nur allzu leicht: Wie steht es denn um Dich? Wie gut bist Du darin Deinen Körper und die angewöhnten Haltungs- und Bewegungsmuster bewusst wahrzunehmen und zu erkennen, wann Du in ein bestimmtes Muster fällst?


Fühlst Du Dich ertappt? I‘m sorry.


Tatsächlich geht es darum, zunächst einmal eine eigene Körperweisheit zu entwickeln und in eine neutrale Grundhaltung zu kommen, aus der heraus wir uns selbst frei bewegen können, bevor wir bei unserem Pferd ansetzen und vom Pferdekörper Harmonie und Leichtigkeit erwarten.


Leider ist unsere Körperhaltung allerdings keine neutrale Grundhaltung mehr gewohnt, sondern sie hat sich durch die Erfahrungen in unserem Leben verändert.


„Gerade sitzen!"

„Absatz tief!“

„Knieschluss!


Merkst Du, wie Dein Körper bei diesen Bildern fest wird? Wie die Muskeln sich anspannen? Dein Gesichtsausdruck sich verändert und unangenehme Emotionen in Dir hochkommen?


Ganz ehrlich: Wie kann denn da Leichtigkeit entstehen?


Eine neutrale (und zwar nicht aufgesetzte) Grundhaltung folgt biomechanischen Gesetzen und darf sich leicht anfühlen.


Wirklich! Aus dieser neutralen Grundhaltung heraus können wir ganz gezielt Bewegungen initiieren. Und dann! Dann versteht auch unser Pferd ganz genau, was wir eigentlich meinen.


Ganz nebenbei verlieren wir auch unsere unangenehmen Gefühle beim Reiten. Unseren Frust. Unseren Ärger. Unsere Verzweiflung. Unsere Hilflosigkeit. Äußere Balance führt zu innerer Balance. Neutralität im Körper führt zu mentaler Losgelassenheit.



Du möchtest mehr über das Thema erfahren?

Du möchtest lernen Deinen Körper besser wahrzunehmen?

Du möchtest wieder Deine eigene Körperweisheit entwickeln?


Du möchtest erfahren und spüren können, wie Du wieder zurück in eine neutrale Grundhaltung findest?



Dann melde Dich gerne für meinen Kurs Körperschulung "Vom Sitz zur Einwirkung“ an.


3 Monate I 12 Termine I Theorie und Praxis I jede Menge Selbsterfahrung und neues Wissen



Es wird intensiv und aufschlussreich.

Und vor allem: Es wird Dich Deine eigene Hilflosigkeit beim Reiten vergessen lassen.


von account 15. September 2023
Der große Kreislauf oder wie du den Energiefluss im Pferd harmonisierst
24. November 2022
6 Faktoren, um die Zeit mit Deinem Pferd konfliktfrei und effektiv zu gestalten
von fio 17. November 2022
Du huschst nach der Arbeit noch schnell zum Pferd. Beeilst Dich, weil es gleich dunkel wird. Oder weil die Halle gleich belegt ist. Und dann… Ist Dein Pferd hibbelig und huschig, kann sich nicht konzentrieren und noch dazu bemerkst Du, dass Dein Pferd im Rücken fest ist und beim Putzen zusammenzuckt. Das, was Du dir für heute vorgenommen hast – nämlich konzentriert an Biegung und Stellung zu üben -, wird wohl wieder nichts. Du bist gefrustet. Hast das Gefühl, dass Du mit Deinem Pferd nicht richtig vorankommst. Bist gestresst, weil Du Deine Erwartungshaltungen an Dich und Dein Pferd nicht erfüllen kannst. Du schmeißt Deine Entscheidung – konzentriert an Biegung und Stellung zu üben, um die Beweglichkeit Deines Pferdes zu verbessern – über den Haufen und stapfst innerlich völlig verärgert mit Deinem Pferd vom Hof, um wenigstens eine kleine Runde spazieren zu gehen.  Jetzt, wo Du eh schon da bist…